Unterstützte Kommunikation

Was ist unterstützte Kommunikation?

Unterstützte Kommunikation (UK) bezeichnet eine Vielzahl von Methoden und Hilfsmitteln, die Menschen mit verbalen Kommunikationsschwierigkeiten helfen, sich auszudrücken. Diese Kommunikationsform ist besonders wertvoll für Personen mit Sprachstörungen, Lernbehinderungen oder geistigen Einschränkungen. Das Ziel der unterstützten Kommunikation ist es, die Teilhabe am sozialen Leben zu fördern und die Selbstbestimmung zu unterstützen.

Arten der unterstützten Kommunikation

Die unterstützte Kommunikation umfasst eine Reihe von Ansätzen und Hilfsmitteln. Zu den wichtigsten zählen:

  • Nonverbale Kommunikation: Hierbei nutzen Nutzer Gesten, Mimik und andere körperliche Ausdrucksformen, um Informationen zu vermitteln.
  • Symbolgestützte Kommunikation: Bilder, Piktogramme oder Schriftzeichen werden verwendet, um Inhalte verständlich zu machen.
  • Technologische Hilfsmittel: Sprachcomputer oder Apps auf Tablets, die den Nutzern ermöglichen, Texte einzugeben, die dann in gesprochene Sprache umgewandelt werden.

Der Prozess der unterstützten Kommunikation

Der Einsatz von unterstützter Kommunikation erfolgt in mehreren Schritten:

  1. Bedarfsermittlung: Fachkräfte ermitteln die Kommunikationsbedürfnisse des Benutzers.
  2. Auswahl der Hilfsmittel: Basierend auf den individuellen Fähigkeiten werden geeignete Kommunikationshilfen ausgewählt.
  3. Training: Nutzer und ihr Umfeld (Familie, Betreuer, Fachkräfte) erhalten Schulungen im Umgang mit den Hilfsmitteln.
  4. Implementierung: Die unterstützte Kommunikation wird im Alltag integriert.

Vorteile der unterstützten Kommunikation

Die unterstützte Kommunikation bietet zahlreiche Vorteile:

  • Verbesserte Ausdrucksmöglichkeiten und dadurch gesteigerte Lebensqualität.
  • Erleichterung des Austausches in sozialen Situationen.
  • Förderung der Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Betroffenen.

Herausforderungen und Grenzen

Trotz der vielen positiven Aspekte gibt es auch Herausforderungen. Nicht alle Nutzer können jede Form der unterstützten Kommunikation erfolgreich umsetzen. Zudem kann die Akzeptanz in der Gesellschaft ein wichtiges Thema sein. Hier bedarf es einer Sensibilisierung und Aufklärung über die verschiedenen Möglichkeiten der Unterstützung.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Unterstützte Kommunikation

Stellen Sie sich vor, Thomas, ein 10-jähriger Junge mit einer Sprachbehinderung, möchte seinen Freunden von seinem Lieblingsspielzeug erzählen. Während andere Kinder problemlos in Worte fassen, was sie denken und fühlen, steht Thomas vor einer großen Hürde – der verbalen Kommunikation. Um seine Geschichten zu teilen, nutzt er eine App auf einem Tablet, die Bilder seines Spielzeugs zeigt. Jedes Bild ist mit einem Klang verknüpft, den Thomas abspielen kann. So zeigt er seinen Freunden ein Bild von einem großen Dinosaurier und berührt das dazugehörige Symbol, um den Laut des Dinosauriers zu spielen. Die Kinder sind begeistert und ermutigen Thomas weiter zu erzählen. Diese einfache Nutzung von unterstützter Kommunikation ermöglicht es ihm, nicht nur seine Gedanken zu teilen, sondern auch in das Spiel seiner Freunde integriert zu werden.

Fazit

Die unterstützte Kommunikation ist ein entscheidender Bestandteil der modernen Kommunikationshilfe und bietet zahlreichen Menschen, die in ihrer verbalen Ausdrucksfähigkeit eingeschränkt sind, wertvolle Unterstützung. Durch eine Vielzahl von Methoden und Hilfsmitteln können diese Menschen besser am gesellschaftlichen Leben teilnehmen und ihre individuellen Bedürfnisse äußern. Eine frühzeitige Implementierung und geeignete Schulungen sind entscheidend, um die Möglichkeiten, die unterstützte Kommunikation bietet, voll auszuschöpfen. Indem wir ein Umfeld schaffen, das Verständnis und Akzeptanz fördert, können wir allen Menschen die Chance geben, sich auszudrücken.

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