Was ist eine PEG-Sonde?

Eine PEG-Sonde (perkutane endoskopische Gastrostomie) ist ein medizinisches Hilfsmittel, das es ermöglicht, Nährstoffe direkt in den Magen zuzuführen. Diese Art der Sonde wird vor allem bei Patienten eingesetzt, die nicht in der Lage sind, ausreichend zu essen oder zu trinken, sei es aufgrund von neurologischen Erkrankungen, Tumoren oder anderen gesundheitlichen Einschränkungen.

Funktionsweise der PEG-Sonde

Die PEG-Sonde wird in einem minimal-invasiven Verfahren unter endoskopischer Kontrolle eingesetzt. Ein Gastroenterologe führt ein Endoskop über die Speiseröhre in den Magen ein, um den optimalen Punkt für die Platzierung der Sonde zu identifizieren. Anschließend wird ein kleiner Schnitt in der Bauchdecke gemacht, durch den die Sonde eingeführt wird. Die Sonde bleibt dann während der gesamten Therapiezeit im Körper des Patienten.

Indikationen für die Verwendung einer PEG-Sonde

  • Schluckstörungen oder Dysphagie
  • Neurologische Erkrankungen wie Schlaganfall oder Parkinson
  • Tumorerkrankungen im Kopf- oder Halsbereich
  • Chronische Erkrankungen wie ALS (Amyotrophe Lateralsklerose)

Vorteile der PEG-Sonde

Die Verwendung einer PEG-Sonde bietet mehrere Vorteile:

  • Sichere Ernährung: Patienten können ihre Ernährung aufrechterhalten, ohne auf das Schlucken angewiesen zu sein.
  • Langfristige Lösung: PEG-Sonden können über längere Zeiträume verwendet werden, wobei regelmäßige Kontrollen wichtig sind.
  • Verbesserte Lebensqualität: Bei adäquater Ernährung steigt die Lebensqualität und das allgemeine Wohlbefinden der Patienten.

Risiken und Komplikationen

Trotz ihrer Vorteile gibt es auch Risiken, die mit der Platzierung und dem Gebrauch einer PEG-Sonde verbunden sein können. Dazu gehören:

  • Infektionen an der Einstichstelle
  • Blutungen oder Verletzungen innerer Organe
  • Komplikationen im Zusammenhang mit der Sonde, wie Verstopfungen

Nachsorge und Pflege der PEG-Sonde

Eine angemessene Pflege der PEG-Sonde ist entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden. Dazu gehören:

  • Regelmäßige Reinigung der Haut um die Sonde
  • Überprüfung auf Rötungen oder Anzeichen einer Infektion
  • Überwachung der Ernährung und der Flüssigkeitsaufnahme

Anschauliches Beispiel zum Thema: PEG-Sonde

Stellen Sie sich vor, Frau Müller ist 78 Jahre alt und erleidet nach einem Schlaganfall Schwierigkeiten beim Schlucken. Ihr Arzt empfiehlt die Platzierung einer PEG-Sonde, um sicherzustellen, dass sie weiterhin die nötigen Nährstoffe erhält. Nach einer erfolgreichen endoskopischen Einlage der Sonde kann Frau Müller endlich wieder an Festmahlzeiten teilnehmen, ohne sich um das Schlucken sorgen zu müssen. Mit der Unterstützung ihrer Familie und der richtigen Pflege der Sonde kann sie ihre Lebensqualität erheblich verbessern und die gemeinsamen Essen erleben, die ihr so viel bedeuten.

Fazit

Insgesamt ist die PEG-Sonde eine wertvolle Lösung für viele Patienten, die aufgrund von gesundheitlichen Einschränkungen auf eine alternative Ernährungsmethode angewiesen sind. Es ist wichtig, dass sowohl Patienten als auch Pflegekräfte über die korrekte Handhabung und Pflege der Sonde informiert sind, um Komplikationen zu vermeiden und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

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