Dekubitus (= Druckgeschwür)

Dekubitus – Ein umfassender Leitfaden

Der Begriff Dekubitus bezeichnet Druckgeschwüre, die häufig bei immobilen Patienten oder solchen, die längere Zeit in derselben Position verweilen, entstehen. Diese Geschwüre sind nicht nur schmerzhaft, sondern können auch ernsthafte gesundheitliche Komplikationen nach sich ziehen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Dekubitus, einschließlich Ursachen, Symptome, Prävention und Behandlung.

Was ist ein Dekubitus?

Ein Dekubitus, oft auch als Druckgeschwür oder Wundliegen bezeichnet, entsteht in der Regel durch einen konstanten Druck auf die Haut, der die Durchblutung des Gewebes unterbricht. Dies führt dazu, dass das Gewebe geschädigt wird und schließlich eine offene Wunde entsteht. Dekubitus kann in verschiedenen Schweregraden auftreten, von Rötungen der Haut bis hin zu tiefen, offenen Geschwüren.

Ursachen von Dekubitus

Dekubitus wird hauptsächlich durch folgende Faktoren hervorgerufen:

  • Dauerhafter Druck: Längeres Sitzen oder Liegen in einer Position steigert das Risiko.
  • Reibung: Häufiges Verschieben der Haut kann zu Hautschäden führen.
  • Feuchtigkeit: Übermäßige Feuchtigkeit, beispielsweise durch Schweiß oder Urin, kann die Haut anfälliger machen.
  • Schwächen des Immunsystems: Personen mit geschwächtem Immunsystem sind häufig gefährdet.

Symptome von Dekubitus

Das erste Anzeichen eines Dekubitus ist oft eine Rötung der Haut, die nicht nachlässt, wenn der Druck von der betroffenen Stelle entfernt wird. Im weiteren Verlauf können folgende Symptome auftreten:

  • Blasenbildung
  • Offene Wunden
  • Schmerz oder Empfindlichkeit
  • Schwarze, nekrotische Haut

Prävention von Dekubitus

Die Prävention von Dekubitus ist entscheidend, um die Entstehung dieser Wunden zu vermeiden. Hier sind einige wirksame Maßnahmen:

  • Regelmäßige Positionswechsel: Überprüfen Sie regelmäßig die Position des Patienten und ändern Sie diese alle zwei Stunden.
  • Geeignete Matratzen: Spezielle Antidekubitus-Matratzen können den Druck gleichmäßiger verteilen.
  • Hautpflege: Halten Sie die Haut sauber und trocken, um die Durchblutung zu fördern.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Hautgesundheit und das Wohlbefinden.

Behandlung von Dekubitus

Wenn ein Dekubitus bereits entstanden ist, ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Die Behandlung kann folgende Maßnahmen umfassen:

  • Wundreinigung: Die Wunde muss regelmäßig gereinigt werden, um Infektionen zu vermeiden.
  • Verbandwechsel: Verwenden Sie geeignete Wundverbände, die die Heilung unterstützen.
  • Medikamentöse Behandlung: Schmerzmittel und, wenn nötig, Antibiotika zur Bekämpfung von Infektionen können verschrieben werden.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Dekubitus

Stellen Sie sich vor, Herr Müller ist ein 78-jähriger Patient, der nach einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt. Aufgrund seiner eingeschränkten Mobilität bleibt er lange Zeit im Bett liegen. Trotz der Bemühungen des Pflegepersonals, ihn alle zwei Stunden umzulagern, entwickelt sich an seiner Hüfte ein Dekubitus. Die Entzündung wird zuerst nicht bemerkt, da Herr Müller nicht in der Lage ist, seine Beschwerden zu äußern. Nach einer Woche wird die Hautrötung offensichtlich, und der Dekubitus ist bereits auf die zweite Stufe fortgeschritten. Durch die rechtzeitige Behandlung und die Umsetzung präventiver Maßnahmen gelingt es dem Pflegepersonal, die Wunde zu heilen und weitere Druckgeschwüre zu vermeiden.

Fazit

Dekubitus ist ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko, das vor allem bei immobilen Personen vorkommen kann. Es ist wichtig, sowohl Präventionsmaßnahmen zu ergreifen als auch frühzeitig zu handeln, wenn erste Anzeichen auftreten. Mit der richtigen Aufklärung und Pflege können Druckgeschwüre verhindert oder erfolgreich behandelt werden, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten.

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