Pflegebedürftigkeit

Pflegebedürftigkeit – Was bedeutet das?

Die Pflegebedürftigkeit beschreibt den Zustand, in dem eine Person dauerhaft auf die Unterstützung anderer angewiesen ist, um ihre alltäglichen Bedürfnisse zu erfüllen. Diese Situation kann sich aus verschiedenen Ursachen ergeben, darunter Krankheiten, Verletzungen oder altersbedingte Einschränkungen. In Deutschland regeln die Pflegeversicherung und das Sozialgesetzbuch, wie in solchen Fällen Unterstützung gewährt wird.

So wird Pflegebedürftigkeit festgestellt

Die Feststellung der Pflegebedürftigkeit erfolgt in der Regel durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK). Dabei wird die individuelle Situation des Betroffenen beurteilt. Grundlage dafür ist die Einschätzung von sechs verschiedenen Bereichen der Selbstständigkeit:

  • Mobilität
  • Kommunikation
  • Selbstversorgung
  • Bewältigung von Alltagsaufgaben
  • Hauswirtschaftliche Versorgung
  • Soziale Kontakte

Die Resultate dieser Beurteilung fließen in die Einstufung der Pflegebedürftigkeit ein, die in drei Pflegestufen unterteilt ist.

Die verschiedenen Pflegestufen

In Deutschland gibt es insgesamt fünf Pflegegrade, die in den letzten Jahren im Rahmen der Reformen der Pflegeversicherung eingeführt wurden:

  1. Pflegegrad 1: Geringe Beeinträchtigungen der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten.
  2. Pflegegrad 2: Erweiterte Unterstützung erforderlich.
  3. Pflegegrad 3: Bedeutende Beeinträchtigungen.
  4. Pflegegrad 4: Schwere Beeinträchtigungen.
  5. Pflegegrad 5: Schwerste Beeinträchtigungen.

Ansprüche und Leistungen bei Pflegebedürftigkeit

Die Höhe der finanziellen Unterstützung und der Ansprüche auf Leistungen ist abhängig von dem festgestellten Pflegegrad. In der Regel kommen folgende Unterstützungsleistungen in Betracht:

  • Pflegesachleistungen und Geldleistungen
  • Assistenz durch ambulante Pflegedienste
  • Betreuung und Entlastung durch Angehörige
  • Teilhabe an seniorengerechten Aktivitäten

Was bedeutet Pflegebedürftigkeit für Angehörige?

Das Eintreten von Pflegebedürftigkeit hat nicht nur Auswirkungen auf die betroffene Person, sondern auch auf deren Angehörige. Oftmals sind diese mit der Aufgabe betraut, die Pflege und Betreuung zu koordinieren. Dies kann emotional und körperlich anstrengend sein. Eine professionelle Begleitung und Unterstützung für Angehörige ist daher wichtig, um die Herausforderungen besser bewältigen zu können.

Fazit

Die Pflegebedürftigkeit ist ein wichtiges Thema, das viele Menschen in ihrem Leben betreffen kann. Durch rechtzeitige Informationen und die richtigen Anträge können Betroffene und deren Angehörige die Unterstützung erhalten, die sie benötigen, um die Herausforderungen dieser Situation zu bewältigen.

Anschauliches Beispiel zum Thema: Pflegebedürftigkeit

Stellen Sie sich vor, Frau Müller ist 82 Jahre alt und lebt allein in ihrem Appartement. Aufgrund einer Herzschwäche hat sie Schwierigkeiten, ihren Haushalt selbstständig zu führen. Nach einer eingehenden Untersuchung stellt der Medizinische Dienst der Krankenversicherung fest, dass Frau Müller in die Kategorie Pflegegrad 2 fällt. Dank dieser Einstufung erhält sie nun Unterstützung durch eine Pflegekraft, die ihr einmal wöchentlich beim Einkaufen und bei der Reinigung der Wohnung hilft. Zudem kann sie sich an einem Betreuungsangebot für Senioren beteiligen, um soziale Kontakte aufrechtzuerhalten.

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